Bergmanns-Lexikon - das 1x1 der Bergsicherung

Auffahrung

Herstellung eines einzelnen Bergwerkshohlraums.

Aufwältigung

Wiederherrichten, Rekonstruieren eines verbrochenen Grubenbaues oder eines auflässigen Bergwerkes.

auflässig

Aufgegeben, geschlossen, gleichbedeutend mit "abgeworfen"

Flacher

Ein Erzgang mit einer Streichrichtung von Nordnordwest nach Südsüdost (h. 9-12)

Fundgrube

Das Bergwerk, das einen neuen, bis dahin unbekannten Erzgang als erstes entdeckt hat. Der Finder bekam nach sächsischem Bergrecht das Abbaurecht auf diesem Erzgang vom Inhaber des Bergregals, also dem sächsischen Kurfürsten, verliehen (vgl. mittelalterliches Lehnswesen). Im Hochmittelalter (12. bis 14.Jahrhundert) war jedem Freien das Aufsuchen von Erzgängen freigestellt. In der Nachbarschaft einer Fundgrube entstanden daher schnell weitere Bergwerke, wie man es an der Dichte der Bingen auf dem Ullersberg, aber auch auf dem Treppenhauer oder am Erzberg bei Biensdorf noch heute erkennen kann.
Nach und nach wuchs aber auch die Erfahrung, dass ein solches Vorgehen nicht nur wenig wirtschaftlich, sondern auch gefährlich war, denn der Fels und der Erzgang wurde geradezu "durchlöchert". Daher wurden mit der Annaberger Bergordnung Anfang des 16.Jahrhunderts Beschränkungen der Größe einzelner Grubenfelder festgelegt. Die Fundgrube bekam demnach ein Abbaufeld von 42 Lachter Länge entlang des entdeckten Erzgangs und von 7 Lachter Breite zugesprochen. Daran angrenzend verlieh der Kurfürst weitere Abbaufelder von je 28 Lachter Länge, die sogenannten Maße oder Maßgruben. Im Zinnbergbau gab es auch quadratische Abbaufelder ("Geviertfeld") von 28 Lachter im Quadrat.

Hangendes

Das Gebirge an der räumlichen Obergrenze eines Erzganges oder eines Flözes

Hauer

Berufsbezeichnung im Bergbau: Als Hauer werden die in der unmittelbaren Gewinnung der Erze und in der Auffahrung der Grubenhohlräume tätigen Bergleute bezeichnet.

Markscheider

Die Markscheide war die Grenze, welche die Gemarkungen der Bergwerke (ihre "Grundstücke") voneinander abgrenzte ("schied"). Da es oft sehr schwierig war, an der Oberfläche festgelegte Grenzen eines Abbaufeldes in die Tiefe der Bergwerke zu übertragen, war der "Markscheider" - der für die Vermessung der Gruben zuständige Bergbeamte - ein wichtiger Fachmann. Als Spezialisierungsrichtung im Vermessungs- Ingenieurwesen gibt es diesen Beruf heute noch.

Stolln

Ein horizontal oder mit nur geringer Neigung aufgefahrener Grubenhohlraum, der bis nach Übertage führt, besonders wichtig als natürlicher Ablauf des Grundwassers, aber auch für die natürliche Regelung der Bewetterung.

Teufe

Bergmännisch für "Tiefe", ein Schacht wurde "abgeteuft", für ein Gesenk (kleiner Blindschacht) findet sich oft auch die Bezeichnung "ein Abteufen".

Überhau

Ein Grubenhohlraum, der von unten nach oben ausgehauen wurde, typisch für den Firstenstoßbau, dabei zur Erkundung und Ausrichtung des Abbaus in einem Abschnitt des Erzgangs aufgefahren

Verwahrung

Das Sichern und Verschließen eines abgeworfenen Bergwerkes

Wiederurbarmachung

Die Umwandlung von durch den Menschen geschädigten Flächen zu landwirtschaftlich wieder nutzbaren Flächen bezeichnet man als Wiederurbarmachung. Es schließt sich die Rekultivierung an.

24h-Notruf für Bergschäden:

03772 - 290